Anu Komsi
Sopran




Anu Komsi ist eine der bekanntesten finnischen Sängerinnen und auf den internationalen Konzert- und Opernbühnen tätig. Die Koloratursopranistin hat sich durch ihre vielseitige Musikalität, stimmtechnischen Qualitäten und ausdrucksstarken Interpretationen, die mit einem breitgefächerten Repertoire von der Renaissancemusik bis zu modernsten zeitgenössischen Partituren einhergehen, einen Namen gemacht. Indem sie zahlreiche neue Werke in Auftrag gab und viele Uraufführungen sang, erweiterte sie das Repertoire für ihr Stimmfach und widmete sich außerdem dem Belcanto und vergessenen Koloratur-Meisterwerken. 2020 erhielt sie den Madetoja Preis der Finnischen Komponistenvereinigung und war für den Nordic Council's Music Prize nominiert. 2021 wurde sie mit dem renommierten Erik Bergman Preis für ihre besonderen Errungenschaften in der Aufführung und Beauftragung neuer Vokalwerke ausgezeichnet.
Anu Komsi gab ihr Operndebüt 1991 in Ligetis Aventures & Nouvelles Aventures beim Helsinki Festival, dirigiert von Esa-Pekka Salonen. Erste internationale Aufmerksamkeit erhielt sie als Olympia (Hoffmanns Erzählungen) 1993 an der Oper Frankfurt. Unter den 70 Opernpartien, die sie bisher sang, wurde sie u.a. für ihre Interpretationen der Zerbinetta, Lulu, Gilda, Norina, Königin der Nacht und der Schwiegermutter in Kaija Saariahos Innocence 2017 gefeiert. Sie interpretierte die große Koloratursopranpartie der Catherine in der finnischen Premiere von Giacomo Meyerbeers l'Etoile du Nord. Kürzlich war sie auch als Salome, Nannetta, Susanna, Micaela, Rosalinde und Tiresias (Poulenc) zu erleben.
George Benjamin widmete ihr die Sopranpartie in seiner Oper Into the Little Hill. Seit der Pariser Premiere 2006 hat sie das Werk bereits 50-mal in Europa und den USA aufgeführt, zuletzt 2019 an der Elbphilharmonie Hamburg und Wigmore Hall London. Für die Partie der Eva in Karlheinz Stockhausens Oper Donnerstag aus Licht am Theater Basel wurde sie von der Presse und dem Publikum gefeiert. Anu Komsi ist die einzige Sängerin, die diese Partie der 6-stündigen Oper allein gesungen hat, bisher wurde diese immer von verschiedenen Sängerinnen interpretiert. Sie war u.a. an der Semperoper Dresden, am Staatstheater Stuttgart, bei den Berliner Festspielen, den Salzburger Festspielen, den Wiener Festwochen, am Lincoln Center Festival NYC, beim Lucerne Festival, der Opéra de Paris Bastille, der Opéra National de Lyon, am Teatro La Scala Milan und der Finnish National Opera zu Gast. Sie sang die Uraufführungen großer Werke wie Kaija Saariahos Saarikoski (2013-2020) und Leino Songs (2000-2007), Jonathan Harveys White as Jasmine (2000), Esa-Pekka Salonens Floof (1988) und Wing on Wing (2004) sowie Unsuk Chins Cantatrix Sopranica (2005).
Anu Komsi konzertierte u.a. mit den Wiener und Berliner Philharmonikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Mahler Chamber Orchestra, der New York Philharmonic, dem Toronto Symphony Orchestra, der LA Philharmonic, dem BBC Symphony Orchestra, dem City of Birmingham Symphony Orchestra, dem Philharmonia Orchestra London, der Tschechischen Philharmonie, dem Orchestre Philharmonique de Radio France, dem Ensemble Intercontemporain Paris, dem Rotterdam Philharmonic Orchestra, dem Oslo Philharmonic Orchestra, dem Orchestra del Teatro alla Scala, der Accademia di Santa Cecilia Rome, dem Gulbenkian Orchestra Lissabon und dem Helsinki Philharmonic Orchestra.
21. Juni 2025, 19:30 Uhr, Britten Pears Arts, Snape Maltings Concert Hall, Suffolk
Programm: Daniel Kidane Awake, Helen Grime Violin Concerto (Britische Erstaufführung), Richard Strauss Tod und Verklärung, Vier letzte Lieder
Mitwirkende: BBC Symphony Orchestra, Sakari Oramo (Dirigent), Anu Komsi (Sopran), Leila Josefowicz (Violine)
09. August 2025, 18:00 Uhr, Sorsapuisto, Tampere
Programm: Park Konzert mit Antonin Dvorak Rusalkas Lied an den Mond, Giacomo Meyerbeer North Star, Catherines Flötenarie, Melartin Minä metsän polkuja kuljen, Merikanto Päivyt paistaos, Tauro Höstvisa u.a.
Mitwirkende: Tampere Philharmonic Orchestra, Matthew Halls (Dirigent), Anu Komsi (Sopran)
07. Dezember 2025, 11:00 Uhr
08./09. Dezember 2025, 20:00 Uhr
Kölner Philharmonie
Programm: Richard Strauss Tod und Verklärung, Vier letzte Lieder, George Benjamin Interludes und Arien aus Lessons in Love and Violence, Jonathan Harvey Tranquil Abidina
Mitwirkende: Gürzenich-Orchester Köln, Sakari Oramo (Dirigent), Anu Komsi (Sopran)
30./31. Dezember 2025, 19:00 Uhr, Konzertsaal, Kulturpalast Dresden
Programm: Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9 d-Moll
Mitwirkende: Dresdner Philharmonie, Prager Philharmonischer Chor, Sakari Oramo (Dirigent), Anu Komsi (Sopran), Susan Zarrabi (Alt), Peter Tantsits (Tenor), Arttu Kataja (Bass)
Seine aus Frankreich stammende Ehefrau Patricia erschien dagegen völlig von der Realität losgelöst. Ihre brillanten, verträumt klingenden Koloraturen wurden von der prachtvollen finnischen Koloratursopranistin Anu Komsi wie ein Schutz gegen den Schmerz in der Liebe zu ihren Söhnen gesungen und gespielt.
Der Opernfreund, 16. März 2025, Thomas Thielemann
Die Sopranistin Anu Komsi, Interpretin der Uraufführung von 2021, deren Stimme Saariaho selbst bei der Niederschrift im Ohr hatte, sang auch jetzt den Vokalpart. Für ihre Darbietung erntete sie hörbar mehr Beifall, als es sonst bei Aufführungen von Hardcore-Moderne im Traditionskonzert der Fall ist, und das mit gutem Grund: Saariaho verlangt der Stimme viel ab, es gibt da nicht nur traditionelle, wenn auch hochexpressive Kantilenen und sogar Koloraturen, sondern die Interpretin muss auch schreien und tonlos deklamieren. Es ist offensichtlich die Partitur selbst, die stellenweise eine üppige Vibrato-Schaukel fordert. Und immer wieder – so gleich am Anfang – wird die Stimme gleichsam instrumental eingesetzt, soll sich erst allmählich aus dem Orchesterkontext lösen und erheben. Komsi aber ließ die physische, intellektuelle und emotionale Anforderung, die das Werk zweifellos darstellt, keinen Augenblick spüren. In einem fabelhaften Gleichgewicht von künstlerischer Kontrolle und engelgleicher Reinheit des Materials wurden alle Klippen scheinbar mühelos umschifft. Kann man besser singen, als es hier geschah?
Kölner Stadtanzeiger, 14. Januar 2025, Markus Schwering
Im Gesamten erzeugt Saariahos Musik eine Atmosphäre mysteriöser Bedrohlichkeit. Die nochmal verstärkt wird durch die Sopranistin Anu Komsi. Grandios, wie die Finnin bei ihrem Gewandhaus-Debüt den vertrackten Vokalpart umsetzt. Beweglichkeit in extremen Höhen wird ihr ebenso abverlangt wie ein Singen, das momentweise ins Sprechen, Flüstern, Schreien kippt. Mitunter verschmilzt ihr glockenklarer Sopran vollends mit dem Orchesterapparat. Ein Wunder an Intonationsgenauigkeit und Stimmbeherrschung!
Leipziger Volkszeitung, 14. September 2024, Werner Kopfmüller
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